Dienstag, 17. Januar 2012

17. Januar 2012: Der Tod eines Döners

Nun ist es raus: Das Unwort des Jahres ist "Döner-Mord". Endlich mal ein würdiger Titelträger, denn ich habe mich bei dem Wort immer schon gefragt: Wer um Gottes Namen bringt einen Döner um und warum. Gilt das reine Verzehren eines Döners jetzt schon als Mord? Gerade weil es vorsetzlich geschieht? Bekomme ich mildernde Umstände, weil meine Serientäterschaft quasi eine Art Selbsterhaltung meines eigenen Daseins ist? Und wenn in Deutschland und in vielen Ländern der Welt so viele Döner getötet werden, warum zahlen die Mörder auch noch dafür? Ist das ein perverser Fetisch? Ist dann der Döner-Händler nicht auch eine Teilschuld zu zusprechen? Eins ist aber auf jeden Fall klar: Es gibt einen weltweiten Händlerring, die arme Döner verschleppen und an die Mordlustigen ausliefern. Und täglich werden es mehr.
Die Wahl zum Unwort ist also vollkommen gerechtfertigt, denn machen wir uns nicht vor: Hier geht es um richtigen Mord. Die türkischen Opfer werden auf Grund ihrer Herkunft mit einem Imbissgericht verglichen. Der Grieche wird in diesem Zusammenhang auch noch vollkommen falsch katalogisiert. Da kann man gleich einem Amt den Innovationspreis verleihen (Klischeehaft, aber doch irgendwie passend).
Gekürte Unwörter der vergangenen Jahre haben nicht immer das gehalten, was sie versprachen: 2010 wurde "alternativlos" gewählt. Ein Durchaus realistischer Begriff, wenn man die Notwendigkeit von Tätigkeiten wie atmen nimmt. Oder Nahrungsaufnahme, die allerdings schnell zum Verbrechen "Pizza-" oder "Sauerkraut-Mord" werden kann. Kurz nach Highnoon! Es ist Zeit zu morden!
Original Bild wurde modifiziert: Stihl024/pixelio.de

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